1. Warum werden Hacker School Kurse von ITler*innen durchgeführt?

Wir möchten mit unseren Kursen Begeisterung für die IT-Welt wecken. Und wer kann diese Begeisterung am besten vermitteln? Menschen, die selbst von dem begeistert sind, was sie tun und mit dieser Begeisterung anstecken. Menschen, die nicht nur irgendwann die Grundlagen von etwas gelernt haben und von da an dieses Wissen einfach wiedergeben, sondern die sich jeden Tag mit dem Programmieren auseinandersetzen, selbst Spaß am Lernen haben und die zeigen können, wie ihre Begeisterung einen Raum in ihrem Alltag findet.

2. Die Situation des Bildungssystems

Im Schulsystem stehen Noten und das Erreichen von Meilensteinen im Vordergrund. Immer weniger Jugendliche lernen um des Lernens willen und haben wirkliches intrinsisches Interesse an den Inhalten des Bildungsplans. Durch den Druck des Erreichens von guten Noten sind Lernerfahrungen selten positiv konnotiert. Aber genau diese positive Konnotation ist es, die nachhaltige Lernerlebnisse ermöglicht. Damit die innere Haltung von Jugendlichen dem Lernen zugewandt ist, braucht es positive Erfahrungen, die für sie bedeutsam sind und die eine positive emotionale Aktivierung ermöglichen. Das alles schaffen wir, indem wir begeistern. *

Deshalb lautet das Mindset der Hacker School: “We inspire”. Und was ist inspirierender als eine Person, die ihre eigene Begeisterung für etwas teilt?

3. Das Ziel der Hacker School

Mit unseren Kursen möchten wir einen disruptiven Impuls setzen. Bei den Teilnehmenden, aber auch im gesamten Bildungssystem. Wir möchten zeigen, dass es eine andere Form des Lernens gibt. Indem wir den Schülerinnen eine positive Auseinandersetzung mit dem Programmieren ermöglichen, die von Selbstwirksamkeit geprägt ist, möchten wir die intrinsische Motivation auslösen, sich weiter mit IT-Themen zu beschäftigen. Indem es in unseren Kursen keine festgelegten Ziele zu erreichen gibt und wir zudem einen Raum schaffen, in dem Jugendliche sich ausprobieren können, verschieben wir den Fokus weg vom externen Motivator "Note" hin zur Freude am Lernen. Es geht nicht darum, dass das Konzept bis zum Ende 1:1 durchgezogen wird, sondern viel eher darum, dass die Schülerinnen Spaß an der IT und dem Kurs finden. Das Konzept bietet hierbei lediglich einen Leitfaden. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

4. Interaktionen im Kurs

Was könnt ihr als Inspirer tun, um Freude am Lernen zu schaffen?

<aside> 💡 Wir möchten begeistern und durch eine positive Erfahrung das Interesse an der Welt der IT sowie ihren Möglichkeiten und Berufen wecken. Wie das konkret aussehen kann, ist individuell. Ihr als Inspirer teilt eure Erfahrung und eure Begeisterung. Mehr über die Rolle des Inspirers erfahrt ihr hier

Das Ziel ist nicht, das Kurskonzept auf Biegen und Brechen durchzuarbeiten (schafft ihr auch in den wenigsten Fällen). Und es ist auf keinen Fall das Erreichen eines bestimmten Leistungsziels und das Abfragen von Inhalten.

</aside>

5. Mädchen bestärken

Weibliche Vorbilder sichtbar machen

Geschlechterneutrale Ansprache verwenden:

Bezug zur Realität herstellen:

Projekte mit sozialem Nutzen betonen:

Kreativität und Vielfalt hervorheben:

Gemeinschaft und Zusammenarbeit fördern:

Betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenarbeit in der IT. Dies zeigt, dass Programmieren nicht isoliert erfolgt. Mädchen können sich ermutigt fühlen, wenn sie erkennen, dass sie Teil einer unterstützenden Gemeinschaft sein können.

Interessen und Hobbys einbeziehen:

Ermutigt Mädchen, ihre persönlichen Interessen und Hobbys in ihre Projekte einzubringen. Die Möglichkeit, persönliche Interessen in die Programmierprojekte einzubringen, macht das Programmieren relevanter und ansprechender für Mädchen. Es zeigt, wie individuelle Leidenschaften in der IT genutzt werden können.

Einführung in verschiedene Bereiche der IT:

Zeigt wie facettenreich die IT-Branche ist und erzählt von der Webentwicklung bis zur künstlichen Intelligenz, um zu zeigen, dass Programmieren viele Anwendungsfelder hat. Dies kann Mädchen dazu ermutigen, einen Bereich zu finden, der besonders interessant für sie ist.

<aside> ⚠️ Für manche Jugendliche kann es überfordernd sein, in einer neuen Situation so viele Freiheiten zu haben. Wenn ihr das Gefühl habt, dass jemand dadurch verunsichert ist, dürft ihr natürlich etwas enger begleiten.

</aside>

<aside> 💙 Inspirer-Tipp: “Um die Teilnehmenden daran zu gewöhnen, dass Fehler nichts Schlimmes sind, laufe ich regelmäßig absichtlich in Fehlercodes und löse die Probleme gemeinsam mit den Schüler*innen. Dadurch werden Fehler zum einen zur Normalität, zum anderen kann ich ihnen gleich zeigen, wie mein Lösungsweg aussieht.”

</aside>

<aside> 💡 Forschung zeigt, dass Mädchen mehr Interesse an den Hintergründen und Kontexten von Technik haben. Deswegen geht gern darauf ein, was man mit den Programmiersprachen alles machen kann. In Scratch können sie ihre Spiele nachprogrammieren, mit Python einen Vokabeltrainer für zuhause oder einen eigenen Chatbot und bei HTML können sie mit dem Inspektor ihre Lieblingswebsites untersuchen. So wird schnell deutlich, wie IT Teil ihres Alltags ist.

</aside>

<aside> 💡 Wenn du magst, kannst du jugendgerecht tech4good beschreiben: “Man kann Technologie verwenden, um Gutes zu tun und anderen Menschen zu helfen. Stell dir vor, dass Computer, Roboter und andere coole Dinge erschaffen werden, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Zum Beispiel könnten wir Apps erstellen, die Menschen dabei helfen, gesünder zu leben, oder Roboter entwickeln, die dabei helfen, die Umwelt zu schützen, indem sie Abfälle recyceln. Bilderkennung kann Menschen helfen bestimmte Krebsarten zu erkennen, bevor das Ärzte und Ärztinnen können.”

</aside>

6. Konkrete Tipps für die Interaktion mit den Jugendlichen im Rahmen unserer Formate

Classic und Girls Hacker School

@yourschool

*vgl. Huether, G. (2010). Lernen ist Begeisterung. Televizion, 23(1). Abgerufen am 05.10.2023 von https://izi.br.de/deutsch/publikation/televizion/23_2010_1/huether_lernen ist begeisterung.pdf